Museum
 

Verwirklichung des Museums

Der Verein machte sich zur Aufgabe, neben dem Aufbau eines Dorfmuseums auch den Brauchtum, das Ortsbild und den Landschaftsraum zu bewahren.

Mit der Verwirklichung des Museums konnte 1980 begonnen werden, nachdem die Erben des alten Bauernhauses an der Ecke Hauptstrasse/Schanzgasse zum Verkauf eingewilligt hatten, unter der Bedingung, dass dort ein Museum eingerichtet wird.

Darauf folgte das grosse Tauziehen um die Finanzierung des Gebäudes, wofür 250'000 Franken aufgetrieben werden mussten. Die Gründung der Stiftung Dorfmuseum im Jahre 1981 bewog die Einwohnergemeinde und die Bürgergemeinde dazu, gesamthaft einen Betrag von 210'000 Franken für den Kauf der Liegenschaft zu bewilligen.

Bis heute noch werden all diese Ziele des Vereins weiterverfolgt in Form von Ausstellungen, Märkten und Organisation von verschiedensten Bräuchen.

 
Altes Schreiner Handwerkzeug

Geschichte, Renovation und Ausbau des Hauses

Die gekaufte Liegenschaft ist ein klassisches Bauernhaus mit Wohnhaus, Stall und Scheune. Es wurde zwischen 1800 und 1820 erbaut (das genaue Baujahr kann leider nicht ermittelt werden). Im Jahre 1904 brannte das Haus fast vollständig ab und wurde daraufhin wieder aufgebaut.

Zur Finanzierung der Renovationsarbeiten wurde 1983 ein dreitägiges Dorffest organisiert. Dank dem grossen Einsatz der Dorfvereine und der vielen Helferinnen und Helfer konnte dadurch ein Reinerlös von 120'000 Franken erzielt werden.

In der ersten Etappe wurde das Wohnhaus innen und aussen saniert, der Dachstock erneuert und eine Heizung installiert. Während des zweiten Umbauschrittes wurden die Scheune, die Waschküche und der Stall so umgebaut, dass sie Raum bieten für kleinere Anlässe. Zudem wurden eine Küche und Toiletten eingebaut. Seit 1989 steht nun dieser Teil des Gebäudes der Bevölkerung für private Anlässe zur Verfügung.
Für die dritte Bauetappe, den Ausbau der Scheune und der Heubühne und der Dachsanierung, stiftete die Einwohnergemeinde 80'000 Franken und die Bürgergemeinde das notwendige Bauholz. Dies ermöglichte die Entstehung eines prächtigen Raumes mit Galerie auf der Heubühne für grössere Feste und Ausstellungen.

Im Sommer 2001 wurde die Fassade neu gestrichen, so dass das Dorfmuseum im darauf folgenden Herbst bei dem Jubiläum zum 25-jährigen Bestehen des Kulturhistorischen Vereins neu erstrahlen konnte.

Ohne Fronarbeit und den ortsansässigen Firmen, die ihre Arbeiten kostengünstig durchführten, wäre all dies nie möglich geworden. Diesen Helfern gehört ein grosses Dankeschön von der gesamten Ettinger Dorfbevölkerung für das einzigartige, romantische Dorfmuseum im „Guggerhuus"!

 
Fassadenrenovation

Warum wird das Dorfmuseum „Guggerhuus" genannt?

Im 16. und 17. Jahrhundert bildeten Ettingen und Therwil zusammen eine Kirchgemeinde. Die Therwiler wollten überall den Vorrang haben und auf diese Weise die Ettinger geneckt. Diesen Neckereien verdanken die Ettinger auch ihren Spitznahmen „Gugger”. Er soll von einem heiligen Geiste herrühren, welcher die Ettinger in Form einer Taube auf einer neuen Kirchenfahne hatten. Da die Kirche in Therwil stand, mussten die Ettinger an hohen kirchlichen Feiertagen mit einer Prozession nach Therwil pilgern. Jedoch als die Ettinger das erste mal mit ihrer neuen Fahne in Therwil einzogen, sagten neidische Therwiler, dass der Vogel auf der Fahne nicht eine Taube sei, sondern viel mehr einem „Gugger” (Kuckuck) gleichen würde. So blieb der Name „Gugger" auch als Dorfname an den Ettingern hängen.

Am Dorffest, das zugunsten des Dorfmuseums durchgeführt wurde, suchte der Kulturhistorische Verein auch einen Namen für das Dorfmuseum. Unter vielen Vorschlägen ging der Name „Guggerhuus" als Gewinner hervor.

Diese Fahne ist von den Stellbuebe von 1901 und nicht derjenige von welchem wir unseren Dorfnahmen bekamen.

Rundgang durch das Museum

Wir starten auf dem Vorplatz und gehen an den alten Grenzsteinen, die in der Rabatte stehen, vorbei in den Keller, in das Reich unserer Rebbauern. Von alten Eichenfässern über eine Traubenpresse bis hin zur Abfüllanlage ist alles vorhanden, was für den Weg der Traube zum Wein nötig ist.

Im Erdgeschoss ist eine alte Küche zu bewundern. Daneben sind in einem Zimmer mit einer schönen „Chunscht" (Kachelofen) Gegenstände ausgestellt, die zum Messen und Vermessen der Grundstücke verwendet wurden.

Auf unserem Rundgang gelangen wir nun in den ersten Stock. Dort kann der Besucher alte Schriften betrachten, die vieles über unsere Vorfahren erzählen können. Daneben lagert auch eine alte Bordkanone, die ein Ettinger während dem zweiten Weltkrieg aus einem Bomber sichert gestellt hat, der zwischen Ettingen und Reinach notlanden musste. Im Nebenzimmer sind sakrale Gegenstände ausgestellt.

Die Ausstellung im nächsten Stock ist den Handwerkern gewidmet. Es sind die Werkzeuge der verschiedensten Handwerker zu bestaunen, sei dies der „Stöhrenmetzger", der Gipser, der Schuhmacher, Holzfäller und  Waldarbeiter oder Schreiner.

Durch eine Seitentüre gelangen wir auf die Galerie in der Scheune. Das wohl prächtigste Stück neben den verschiedensten Maschinen der Bauern ist die dort ausgestellte, noch voll funktionstüchtige Kirchenuhr aus dem Jahre 1520.

Beim Hinuntergehen durchqueren wir zuerst den Mehrzweckraum, der für Anlässe genutzt werden kann und stossen dann im Treppenhaus auf einen alten Blasbalk der ehemaligen Wagnerei mit Schmiede von Ettingen. Im Erdgeschoss sehen wir den umgebauten Stall, bevor wir die Scheune betreten und wieder zurück durchs Wohnhaus an den Ausgangspunkt unseres Rundgangs gelangen.

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